Im Jahr 1838 hatte König Ernst von Hannover seinen Besuch angekündigt. Ihm zu Ehren gründeten die Einwohner der Stadt Lingen einen "neuen" Schützenverein, der den gebührenden Empfang gewährleisten sollte. Anfänglich hieß diese Garde "Schützencorps", und wurde später in die "Bürgerschützen" umbenannt. In dieser über 150-jährigen Entwicklung, hat sich ein sektionsorientierter, 3-zügiger Verein gegründet, an dessen Spitze der Kommandeur der Bürgerschützen steht. Dieser wird von zwei Adjutanten und drei Kapitänen unterstützt. Letztere führen hierbei jeweils einen Zug an. Der Verein wird vom Vorstand geführt und repräsentiert, dem der Präsident vorsteht. In der Vereinsführung wird er neben den bereits genannten Personen von einem Kassen-, Schrift- und Pressewart unterstützt. Darüber hinaus stehen auch verdiente Ehrenmitglieder diesem Gremium zu Verfügung. Oberster Bürgerschütze und Repräsentant ist der König der Bürgerschützen. Er wird auf einem jeden Schützenfest neu geschossen. Der Schwerpunkt des Vereinslebens findet in den Sektionen statt. Fast alle Bürgerschützen sind Mitglied in einer Sektion. Die Sektionen haben neben dem Vereinsleben häufig ein sehr ausgeprägtes Eigenleben. Dieses fördert den Zusammenhalt und ist die Basis für den starken Andrang in den Bürgerschützenverein. Das Vereinsleben wird im Wesentlichen durch den jährlich auf der Wilhelmshöhe stattfindenden Winterball und durch das Pfingstschützenfest geprägt. Neben dem Marktplatz ist hier immer die Wilhelmshöhe der Ort des ständigen Treibens. Eine weitere Besonderheit, die auch das vergleichsweise junge Durchschnittsalter begründet, ist das enge Zusammengehen mit den Kivelingen der Stadt Lingen. Die unverheirateten Bürgersöhne der Stadt feiern mit den Bürgerschützen alle Festivitäten als deren gern gesehenen Gäste zusammen. Allerdings werden alle drei Jahre zu Pfingsten die Bürgerschützen von den Kivelingen eingeladen. Dann findet in Lingen ein großes mittelalterliches Spektakulum statt, mit der die Kivelinge der tapferen Verteidigung der Stadt Lingen gedenken. Im Jahr des Kivelingsfestes feiern die Bürgerschützen kein eigenes Fest.